Draftsman: Überlassen Sie die Dokumentation der Software
Das Routing ist vollendet, alles Vias gesetzt und alle Kupferflächen definiert. Die Leiterplatte ist fertig, und es ist Zeit zu feiern (oder das nächste Projekt in Angriff zu nehmen...).
Aber halt! Sie sind noch nicht wirklich fertig!
Die Dokumentation ist noch zu erstellen, also die Produktions- und Montagezeichnungen und alles, was das Fertigungsunternehmen braucht, um Ihr sorgfältig ausgearbeitetes Werk in ein reales elektronisches Produkt zu verwandeln. Die Hilfsmittel, die Sie dafür in Ihrer PCB-Layoutsoftware vorfinden, machen diese Arbeit jedoch zu einem langwierigen und möglicherweise auch fehlerträchtigen Prozess mit viel Handarbeit. Weshalb ist das so? Die EDA-Unternehmen haben jahrelange Arbeit und enorm viel Geld investiert, um den Leiterplatten-Designprozess zu verbessern. Das Routing ist deshalb schneller und einfacher als je zuvor. Footprints anlegen? Kein Problem, dafür gibt es schließlich Wizards. Wenn es aber um das Anfertigen der Zeichnungen geht, sind wir auf dem Stand der neunziger, wenn nicht gar der achtziger Jahre.
Abbildung mit freundlicher Genehmigung von PCB Design School [1]
Die Dokumentation: Schwierig und unliebsam
Über die Jahre habe ich Schätzungen darüber gehört, welcher Anteil des Design-Zyklus auf das Konto des Dokumentationsprozesses geht. Konservative Angaben liegen bei 10 %, während in anderen Statistiken von 40 % die Rede ist. Man verbringt also verblüffend viel Zeit mit etwas, was den Wert des Designs in keiner Weise steigert. Das ist wirklich so: eine gute Dokumentation verleiht Ihrem Design absolut keinen Mehrwert. Was Sie in Ihr PCB-Designsystem eingegeben haben, wird dadurch nicht besser. Was die Dokumentation im Höchstfall leistet, ist Ihre Arbeitsergebnisse zu Papier zu bringen (bzw. auf virtuelles Papier in Form einer PDF-Datei). Sie sollten also möglichst wenig Zeit in diese Arbeit investieren, damit Sie möglichst schnell wieder an das gehen können, was Ihre eigentliche Leidenschaft ist (und wofür Sie schließlich auch bezahlt werden): das Design. Natürlich wollen Sie auch keine Abstriche machen, denn mangelhafte Dokumentation kann viele Konsequenzen haben – von Email-Dialogen und Telefongesprächen mit der Fabrik bis hin zu falsch produzierten Leiterplatten. In keinem Fall sehen Sie besonders gut aus.
Klagen nützt aber nichts, also befassen wir uns mit den Zeichnungen. Hoffentlich haben Sie Ihren Zeichnungsrahmen in irgendeiner Bibliothek abgespeichert, denn sonst steht Ihnen eine interessante Stunde mit manueller Zeichenarbeit bevor. Vielleicht hat Ihr MCAD-Kollege etwas, was Sie per DXF übernehmen können, sonst geht es per Copy & Paste aus dem letzten Design. (Oder war das nicht das Projekt, bei dem der Leiterplattenfertiger Sie zurückrief, weil die Fertigungshinweise eine alte IPC-Spezifikation enthielten?) Wird schon gehen, nur weiter!
Erstellen wir also eine Montagezeichnung mit Ansichten der Ober- und Unterseite des Leiterplatte. Beides auf ein Blatt? Nein, das geht nicht. Jetzt noch ein paar seitliche Ansichten vom Profil des Boards, denn schließlich haben Sie all die schönen STEP-Modelle hinzugefügt. In dieselbe Datei? Das scheint auch nicht zu funktionieren, also begnügen wir uns mit einer JPEG-Datei. Vielleicht ist hier noch mehr Kopieren und Einfügen nötig. Welche Lagen müssen aktiviert werden, damit Sie die gewünschte Zeichnung erhalten? Schwierig zu sagen bei diesem kleinen Vorschaufenster, in dem man keinerlei Einzelheiten erkennen kann. Also erstmal in eine PDF-Datei drucken und dann nachschauen. Etwas stimmt nicht? Dann noch einmal – wir haben ja Zeit.
Die Fertigungszeichnung ist eigentlich recht einfach. Wie schwierig kann das schon sein? Vielleicht wünschen Sie eine Querschnittszeichnung des Lagenaufbaus. Hoffentlich ändert sich der Lagenaufbau nicht bei der nächsten Design-Revision, denn dann müssten Sie die Zeichnung noch einmal von vorn erstellen. Wenn Sie die Zeit hätten, würden Sie Querschnitte aller Ihrer gängigen Lagenaufbauten erstellen und irgendwo in einer Bibliothek ablegen. Aber diese Zeit haben Sie nicht, oder? Es gibt zahllose Möglichkeiten, Ihre Prozesse effizienter zu machen, aber in meiner mehr als zwanzigjährigen Tätigkeit in dieser Branche habe ich immer wieder erlebt, dass nur sehr wenige Leute sich die Zeit nehmen, auch wirklich effizienter zu werden. Sie wissen, woran das liegt. Es gibt immer ein nächstes Projekt, das Sie in Angriff nehmen müssen. Also schlagen Sie sich mit Ihrer Software herum und vergeuden Ihre Zeit mit manuellen Prozessen wie der Dokumentation.
Die Dokumentation soll Ihnen das Leben erleichtern
Anstatt von uns als Designern mehr Effizienz zu verlangen, sollten doch eher unsere Werkzeuge effizienter werden, oder nicht? Werkzeuge zur Automatisierung der Dokumentation gibt es bereits, wenn auch meist von Drittanbietern oder als Add-on-Tools, mit denen Sie Ihre Abläufe ergänzen müssen. Aber ist die Dokumentation nicht eine unerlässliche Voraussetzung für die Realisierung Ihrer Produkte? Weshalb sollten Sie zusätzliches Geld ausgeben müssen, nur damit Sie die nötigen Dokumente bekommen?
Draftsman® ist eine speziell für das Erstellen der Dokumentation vorgesehene Umgebung, die zum Umfang der Standard-Lizenz von Altium Designer® gehört. Dank unserer durchgängigen Design-Umgebung liest Draftsman die Leiterplatten-Daten direkt aus dem PCB. Die mitgelieferten Standard-Zeichnungsrahmen lassen sich an die spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens anpassen und zentral im Altium Vault® hinterlegen, damit sie in Ihrem gesamten Unternehmen einheitlich angewandt werden. Davon ausgehend, können Designer problemlos die verschiedensten Ansichten hinzufügen und bearbeiten, um auf diese Weise in kurzer Zeit präzise und detaillierte Herstellungs- und Bestückungszeichnungen anzufertigen. Dabei lassen sich alle Facetten des PCB einbinden: Kupfer, Details von Modellen mechanischer Bauteile, Lagenaufbau-Informationen, Stücklisten und vieles mehr. Sogar Bestückungsvarianten werden unterstützt. Und sollte es dann eine Änderung am PCB geben, muss nicht alles von Neuem erstellt werden. Aktualisieren Sie das Draftsman-Dokument einfach mit dem aktuellen PCB-Design, und schon wird alles angepasst. Sie müssen das Draftsman-Dokument (oder die Draftsman-Dokumente) dann nur noch in Ihre Output-Job-Datei einbinden, um ein komplettes, reproduzierbares Design-Release-Paket zu erhalten..
Wir schreiben das Jahr 2017. Sie sollten also nicht gezwungen sein, Ihre wertvolle Design-Arbeitszeit mit manuellen Arbeitsabläufen zu verbringen, wenn es bessere Lösungen gibt. Sehen Sie selbst, wie das mit Draftsman möglich ist.
[1] Duros, David. "PCB Design and Fabrication Institute » Blog Archive Example Fabrication Drawing | Pcbdesignschool.com." PCB Design and Fabrication Institute, 4. http://www.pcbdesignschool.com/2009/01/07/example-fabrication-drawing/.